italienischer Rechtswissenschaftler und Politiker; Staatspräsident 1985-1992; danach Senator auf Lebenszeit; ab 1958 Abgeordneter in der Kammer, Minister für Verwaltungsreform 1974-1976, Innenminister 1976-1978, Ministerpräsident 1979/1980; Senatspräsident 1983-1985; gründete 1988 die Unione Democratica per la Repubblica (UDR)
* 26. Juli 1928 Sassari
† 17. August 2010 Rom
Herkunft
Francesco Cossiga wuchs in seiner Geburtsstadt Sassari auf, dem Zentrum der gleichnamigen nördlichen Provinz auf Sardinien. Er entstammte einer traditionell in öffentlichen Ämtern tätigen Grundbesitzerfamilie. C.s Urgroßvater war ein frommer katholischer Dichter, wogegen Großvater und Vater als Freimaurer und Anhänger der laizistischen Liberalen, die Italien nach der Staatsgründung 1861 dominierten, von sich reden machten. C.s Cousin zweiten Grades war Enrico Berlinguer (1922-1984), ab 1969 Chef der kommunistischen PCI.
Ausbildung
Als Hochbegabter schloss C. an der Universität Sassari 20-jährig das Studium der Rechtswissenschaften ab, strebte eine Hochschullaufbahn an, spezialisierte sich auf Verfassungsrecht und promovierte. In jenen Jahren besuchte er auch Universitäten in England, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland.
Wirken
1953-1958 lehrte C. Verfassungsrecht an der Universität Sassari.